Über 16.000 Radfahrer sind für das größte Jedermann-Radrennen der Welt, die Vätternrundan in Schweden, angemeldet. Und wie gewohnt kommen Radfahrer aus der ganzen Welt, um die 315 Kilometer rund um den Vätternsee zu bewältigen. In diesem Jahr ist der Anteil der Deutschen einer der größten in der Geschichte des Rennens, fast jeder zehnte Teilnehmer kommt aus Deutschland.
”Es ist schön zu sehen, wie sehr die Deutschen die Vätternrundan lieben”, sagt der Geschäftsführer des Rennens, Oskar Sundblad.
Vätternrundan über 315 km wird in diesem Jahr zum 59. Mal gefahren und folgt der Küstenlinie um den zweitgrößten See Schwedens. Der erste Start erfolgt um 19.30 Uhr am Freitagabend, danach starten die Teilnehmer alle zwei Minuten die ganze Nacht hindurch. Auf die Radfahrer warten 315 Kilometer rund um den Vätternsee, und die meisten verbringen viele Stunden im Fahrradsattel während der Nacht und eines Großteils des Samstags.
”Die Vätternrundan ist ein fantastisches Erlebnis”, sagt Oskar Sundblad. ”Es kann hart, herausfordernd und schmerzhaft sein – aber über 300 Kilometer durch die Juninacht zu radeln und dann in Motala das Ziel zu sehen, dieses Gefühl sollte jeder einmal erleben.”
Eine echte Herausforderung auf dem Fahrrad durch die schwedische Sommernacht, das zieht viele internationale Gäste zur Vätternrundan. Das größte Jedermann-Radrennen der Welt hat Teilnehmer aus etwa 60 Nationen, und die Deutschen sind am meisten begeistert vom Rennen. In diesem Jahr ist der Anteil der Deutschen im Rennen auf Rekordniveau. Mit 1.500 angemeldeten deutschen Radfahrern kommt fast jeder zehnte Radfahrer aus Deutschland.
”Tatsächlich ist die Vätternrundan eines der größten deutschen Jedermann-Radrennen, gemessen an der Teilnehmerzahl”, sagt Oskar Sundblad. ”Sehr viele, die in Deutschland Radsport betreiben, haben das Ziel, hierherzukommen und die Vätternrundan einmal zu fahren.”
Einer von vielen, die die Vätternrundan entdeckt haben, ist Jürgen Bäthke aus Remseck am Neckar. Er war 1990 zum ersten Mal hier und seitdem hat er 30 Runden absolviert. Jedes Jahr nehmen er und seine Frau den Wohnwagen nach Schweden für die Vätternrundan, kombiniert mit ein paar Wochen Urlaub. In diesem Jahr steht Jürgen natürlich wieder an der Startlinie, um seine 31. Vätternrunda zu fahren.
”Das erste Mal, als ich fuhr, hatte ich in einer Fahrradzeitschrift über das Rennen gelesen und beschloss, hierherzukommen und es auszuprobieren”, sagt er. ”Es war so fantastisch, dass ich mich im Ziel entschied, jedes Jahr zurückzukommen und zu fahren”.
”Was so viele Deutsche zur Vätternrundan lockt, sind die Strecke, die Menschen, das Land Schweden und natürlich die Organisation”, sagt er. ”Das hier ist ein sehr, sehr gutes Event.”
Nach Deutschland kommen die meisten Teilnehmer aus den nordischen Ländern, und viele Teilnehmer kommen auch aus Großbritannien und den Niederlanden. Aber auch Nationen wie Spitzbergen, Nepal und Guatemala sind in der Teilnehmerliste vertreten, wenn der erste Start um 19.30 Uhr am Freitagabend erfolgt.
Die Vätternrundan ist ein Teil der schwedischen Volksseele und eines der größten Jedermann-Radrennen der Welt. Die Vätternrundan wird seit ihrem Beginn im Jahr 1966 von dem gemeinnützigen Verein Motala AIF organisiert. Jährlich nehmen ca. 36.000 Radfahrer aus der ganzen Welt an den Rennen während der Fahrradwoche teil – die neben der Vätternrundan über 315 km auch die Halvvättern über 150 km, die Tjejvättern über 100 km, die Vätternrundan über 100 km, die MTB-Vättern und die Minivättern umfasst. Die Vätternrundan wurde im Jahr 2013 die erste Sportveranstaltung in Schweden, die nach ISO 20121 zertifiziert wurde, einem Standard für Nachhaltigkeit bei Veranstaltungen.